Deeskalationstraining
Deeskalations-training
Seit dem Schuljahr 2015/2016 führen wir im Rahmen der Präventionsarbeit für Schüler*innen ab dem 10. Schulbesuchsjahr klassenübergreifend ein Deeskalationstraining durch.
Das Training findet einmal pro Woche in einem Unterrichtsblock statt und wird von Frau Mönikes (Deeskalationstrainerin) und Frau Depping (Schulsozialarbeiterin) angeleitet. Die Unterrichtseinheit ist für jeweils ein Schuljahr konzipiert.
Das Training basiert auf dem Konzept der Gewalt Akademie Villigst.
Ziele des Trainings:
Wer Gewalt vermeiden möchte, muss zunächst verstehen, was Gewalt ist und wie sie entsteht. Dafür ist es wichtig, sich auf unterschiedlichen Ebenen mit dem Thema auseinanderzusetzen. Hierzu gehört, sich selbst und andere besser kennenzulernen und wahrzunehmen. Ziel des Trainings ist es, die Schüler*innen für Gewalt zu sensibilisieren, Gewalt zu erkennen und zu benennen und einen konstruktiven Umgang mit Gewalt zu trainieren. Dann kann es gelingen, durch eine Veränderung der eigenen Haltung, Konflikte gewaltfrei und konstruktiv zu lösen.
Ablauf des Trainings:
Jede Trainingseinheit ist nach derselben Struktur gegliedert. Es beginnt immer mit einer Warming-Up-Übung (Wup) zum Auflockern der Gruppensituation. Anschließend folgt die eigentliche Übung, die im Anschluss gemeinsam in der Gruppe reflektiert wird. Danach folgt ein weiteres Wup zum entspannten Ausklang der Stunde. Das Ende jeder Stunde wird mit einem gemeinsamen Ritual abgeschlossen, auf das sich die Teilnehmer*innen im Vorfeld gemeinsam geeinigt haben.
Im Trainingsverlauf gibt es verschiedene Oberthemen, zu denen über mehrere Wochen sowohl in den Übungen als auch in den Wups gearbeitet wird.
Diese Themen sind im Einzelnen:
Kennenlernen
Hier steht der Bereich Selbst- und Fremdwahrnehmung im Fokus (dies gilt auch für Gruppen, die sich schon vermeintlich kennen)
Definition: Was ist Gewalt?
Hier erarbeitet die Gruppe für sich, was für sie Gewalt ist und fasst dies in prägnanten Sätzen zusammen, auf die sich alle einigen. Auch ein Regelkatalog, der während des Trainings für alle Gültigkeit hat, wird gemeinsam erarbeitet.
Kooperation und Kommunikation:
Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Miteinander. Die Übungen sind nur lösbar, wenn die Gruppe sich gut abspricht, Rücksicht aufeinander nimmt und alle Gruppenmitglieder im Blick hat.
Konfliktfähigkeit:
In diesem Baustein geht es darum, sich selbst in schwierigen Situationen wahrzunehmen. Wie gehe ich mit Alltagskonflikten um? Wie zeige ich anderen, wo meine Grenze ist? Wie kann ich es schaffen, Konflikte gewaltfrei zu lösen?
Selbstbehauptung:
Hier sollen die Schüler*innen lernen, sich aktiv für sich selbst einzusetzen, eigene Grenzen deutlich aufzuzeigen, ohne andere dabei zu verletzten.
Die Einheiten können bei Bedarf auf gesonderte Themen ausgeweitet werden, bzw. diesen kann mehr Stellenwert gegeben werden. Themen könnten sein: Rassismus, Mobbing, o.ä..
Erst am Ende der gesamten Bausteinelemente lernen die Schüler*innen, wie sie in Situationen deeskalierend eingreifen können.